Montag, 6. September 2010

Was sind Dämonen?

In der vorrationalen Welt war der Glaube an Dämonen bei allen Völkern allgegenwärtig. Das ist er auch heute noch in Stammesgesellschaften. Generell bezeichnete man damit Mächte, die (anscheinend) stärker waren als das, was der Mensch alltäglich erlebte. Immer mehr aber wurde die Bezeichnung“Dämon” jenen Mächten zugelegt, die der Mensch für sich als hinderlich und quälend empfand. So gab und gibt es bsw. Krankheitsdämonen, weil man ja nicht krank sein wollte und doch krank wurde.
In einem solchen, vom Dämonenglauben bestimmten Umfeld, wirkte Jesus.
Bei der Befreiung des Gardareners zeigt sich ganz deutlich, dass er von rasenden Dämonen geplagt wurde, die darum baten in eine Schweineherde fahren zu dürfen. Sie waren also auf das Sinnlich - Materielle gerichtet. Aber ihre Raserei brachte es mit sich, dass sie sogleich das was sie wünschten - nämlich in den Schweinen bleiben zu dürfen - zerstörten. Sie stürzten die Schweine von der Klippe und verloren so ihren Wirt, um den sie eben noch bettelten.

Das zeigt, dass in ihnen keinerlei Vernunft ist, und es sich keinesfalls um intelligente, raffinierte Wesen handelt, wie es heute von simpel gestrickten Christen verstanden wird.

Ganz klar zeigt das Beispiel des Gardareners, dass es sich bei seinen Dämonen um miteinander nicht zu vereinbarende und deshalb sich gegenseitig bekämpfende Teilaspekte seiner Persönlichkeit handelten. Er war ein innerlich zerrissener und deshalb so unsäglich gequälter Mensch. Die Befreiung bestand darin, dass Jesus diese Teilaspekte gänzlich von ihm trennte.

Wenn es Dämonen jemals gab, muss es sie auch heute noch geben. Und wenn man der Sache nachgeht, sieht man auch, dass es “sie” gibt. Nur bezeichnen wir sie nicht mehr mit einem volkstümlichen Begriff, sondern können heute mehr und mehr verstehen, was sie eigentlich sind: Dissoziationen der menschlichen Psyche. Durch das Verständnis ist auch ein anderer Umgang mit “ihnen” möglich.
Ein weiterer Aspekt ist das Einwirken Verstorbener auf desolate Seelen, wie es u.a. bei der Gottliebin Dittus der Fall war.


"Dämonen heute"

Die heutigen Seelsorgefälle, wo man meint Dämonen als intelligente, raffinierte, selbstständige Wesen feststellen zu können, unterschieden sich gravierend von den Fällen in der Bibel. Die biblischen “Dämonen” lästerten nicht Gott, während man heute gerade da von Dämonen spricht, wo Gott gelästert und unflätig beschimpft wird oder man nicht beten kann. In der katholischen Kirche kommt noch hinzu, dass sie kein Weihwasser vertragen und anderes, was nur aus dem katholischen Glaubensverständnis abzuleiten ist.
Das zeigt wiederum ganz klar, dass wir es hier mit Menschen zu tun haben, die einstmals eine Abneigung gegen das Christliche oder spezifisch Katholische entwickelt haben, oder meinten irgendwelche religiösen Forderungen erfüllen zu müssen, denen sie innerlich nicht nachkommen wollten. Dadurch kommt es zu religiös motivierten Dissoziationen Auch spielt die Angst vor der ewigen Verdammnis bei vielen Dissoziationen eine herausragende Rolle.

Fazit, das was früher als Dämonen bezeichnet wurden, kennt man auch heute noch, aber es ist nicht das, was der unwissende Christ darunter versteht.