Dienstag, 4. Mai 2010

Schauungen Sadhu Sundar Singhs



Sadhu Sundar Singh war ein begnadeter Christ, für den der tiefe innere Friede, den er stets verspürte, ein wesentliches Merkmal war.

Neben vielen wunderbaren Erlebnissen hatte er auch Schauungen der unsichtbaren Welt. Lange bevor Tote reanimiert werden konnten, sah er, was geschah, wenn der Tote seinen physischen Leib verließ.

Ein Verstorbener berichtete: "Ich wusste nicht, dass der Geist, wenn er den Leib verlassen hat, seinen eigenen Körper und seine Freunde sehen kann. Ich wünschte, meine Freunde könnten mich sehen, so wie ich sie sehen kann, dann würden sie mich nimmer als Toten betrachten, noch um mich trauern, wie sie es jetzt tun."
Dann prüfte er seinen geistigen Leib und fand ihn wundervoll hell und zart, ganz verschieden von seinem groben irdischen Leib. Hierauf fing er an, seine Frau und seine Kinder, welche weinten und seinen kalten Leichnam küssten, zurückhalten. Er streckte seine zarten geistigen Hände aus und fing an, es ihnen klarzumachen und sie mit großer Liebe von dem Leichnam wegzuziehen, aber sie konnten ihn weder sehen noch seine Stimme hören; und als er versuchte, seine Kinder wegzubringen, schien es, als ob seine Hände durch ihren Leib hindurchgingen, wie wenn sie Luft wären; aber sie fühlten gar nichts.

Die Übereinstimmung mit heutigen Nahtoderlebnissen ist offensichtlich, was sowohl die Richtigkeit dieser als auch die Schauungen Sundar Singhs nahelegen.

Übereinstimmend mit den Schauungen nicht nur christlicher Seher berichtet er, dass der Mensch entsprechend seiner innerseelischen Verfassung an den ihm gemäßen „Ort“ kommt.

Im Laufe des Gesprächs gaben mir einmal die Heiligen folgende Auskunft: "Nach dem Tode wird die Seele eines jeden menschlichen Wesens in die Welt der Geister eingehen - und jeder wird gemäß der Stufe seiner geistigen Reife bei solchen Geistern Wohnung finden, die seinem Wesen und seiner Natur gleich sind, sei es nun in der Finsternis oder im Licht der Herrlichkeit.“

Ein Priester, der sich selber für gar gelehrt und fromm hielt, starb in sehr hohem Alter. Ohne Zweifel war er ein guter Mann. Als die Engel kamen, um ihn an den Ort zu bringen, der für ihn in der Welt der Geister vom Herrn bestimmt war, brachten sie ihn in das Zwischenreich und ließen ihn dort bei vielen andern guten Geistern, die kürzlich angekommen waren (…) Als nun die Engel, die den Priester auf seine Stufe gebracht hatten, mit der anderen Seele zurück-kehrten, die zu holen sie fortgegangen waren, brachten sie diese, am Aufenthaltsort des Priesters vorbei, hin zu einem höheren Ort.
Als dieser das sah, rief er aufbrausend mit lauter Stimme: " Was für ein Recht habt ihr dazu, mich auf halbem Wege zu jenem herrlichen Lande zurückzulassen, während ihr diesen anderen so nahe heranbringt? Ich stehe weder ihm noch euch an Heiligkeit oder sonst irgendetwas nach." Die Engel erwiderten: "Es handelt sich hier nicht um groß und klein, nicht um mehr oder weniger, sondern darum, dass jeder Mensch auf die Stufe gebracht wird, die er durch sein Leben und durch seinen Glauben verdient hat.“
Danach erzählte ihm einer der Engel: "Der Mann, dem eben ein höherer Rang zuerkannt wurde als dir, war nicht etwa ein Gelehrter oder berühmter Mann. Du hast ihn dir nicht sehr genau angesehen. Er war ein Glied deiner eigenen Gemeinde. Die Leute kannten ihn kaum; denn er war ein gewöhnlicher Arbeiter und hatte geringen Verdienst von seiner Arbeit.
Aber in seiner Werkstätte kannten ihn viele als einen fleißigen und ehrlichen Arbeiter. Sein christlicher Charakter wurde von allen, die mit ihm in Berührung kamen, anerkannt. Während des Krieges wurde er zum Dienst in Frankreich bestimmt. Dort wurde er eines Tages, als er einem verwundeten Kameraden half, von einer Kugel getroffen und getötet.
Obwohl sein Tod plötzlich kam, war er dafür bereit; darum braucht er nicht so lange im Zwischenzustand zu bleiben, wie du es wirst tun müssen. Sein rascher Aufstieg ist nicht durch eine Begünstigung bedingt, sondern durch den Wert seines geistigen Charakters. Sein Gebetsleben und seine Demut haben ihn, während er in der Welt war, in hohem Maße für die geistige Welt vorbereitet.“

In dieser Welt der Geister bestimmt der geistige Fortschritt eines jeden das Maß, in dem er fähig ist, Gott zu kennen und zu fühlen, und auch Christus enthüllt Seine verklärte Gestalt einem jeden gemäß seiner geistigen Erleuchtung und Fähigkeit.

(Sadhu Sundar Singh „Gesichte aus der jenseitigen Welt“)



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