Dienstag, 4. Mai 2010

Zum Bibelverständnis



Angesichts der vielen Unklarheiten, die Christen haben, empfiehlt es sich auf solche Menschen zu hören, die in tiefer Verbundenheit mit dem Herrn lebten.
Zu solchen gehörte Sadhu Sundar Singh.

Er sagte: „Ich schicke niemand zu den Theologen, weil sie oft ihren geistigen Sinn verloren haben. Sie können den Sinn der griechischen Worte erklären. Aber sie bringen ihr Zeit mit Büchern zu und nicht genug beim Herrn (…)
Nicht, dass ich allem Unterricht feindlich gesonnen wäre, aber der Unterricht ohne das Leben ist gewiss gefährlich. Nur bei einem harmonischen Zusammenleben zwischen Kopf und Herz werden wir große Ergebnisse für Gottes Ehre erzielen.“

Zu Bibel und Inspiration bemerkte er:

"Der heilige Geist ist der wahre Verfasser der Heiligen Schrift; damit meine ich nicht, dass jedes hebräische oder griechische Wort aus göttlicher Eingebung stamme. So wie meine Kleider nicht ich selbst bin, so sind auch Schriftworte nur Menschenworte. Die Sprache des des täglichen Lebens kann geistige Dinge nicht wirklich erschöpfend ausdrücken. Daher die Schwierigkeit für uns, durch die Worte zur wirklichen Bedeutung hindurchzudringen, Denen aber, die mit dem Verfasser, d.h. mit dem heiligen Geist in Berührung stehen, ist alles offenbar."

"Wenn der heilige Geist zu Menschen redet, so spricht er nicht mit menschlichen Worten, sondern in jener Sprache des Herzens, jener unmittelbaren, wortlosen Sprache der geistigen Welt, die ich in der Ekstase vernehme.
Hernach aber versuchten die biblischen Verfasser, Worte zu finden, um das ausdrücken zu können, was ihnen geoffenbart worden war.
Oftmals vermochten sie wohl nicht die richtigen Worte zu finden, aber den Sinn, den sie auszudrücken versuchten, entstammte göttlicher Eingebung. Sie mussten die Schwierigkeiten den vollen Sinn von etwas auszudrücken, das sich oft nicht mit Worten sagen lässt, schmerzlich empfunden haben."

Und der Verfasser des wunderbaren Buches über ihn - Friedrich Heiler - ergänzte:
"So enthält das Gotteswort der Bibel im Geist geschaute göttliche Wahrheit in der unvollkommenen Hülle der menschlichen Sprache - wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen (2. Kor. 4,7)

"Das Christentum umfasst viele Wahrheiten, die wir nicht verstehen, wenn wir sie bloß aus Büchern kennen lernen. Sie werden nur dadurch verständlich, dass wir sie erleben.
Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine Religion des Lebens." (S. Sundar Singh)

"Weil aber geistliche Dinge ohne Gebet und Versenkung nicht wahrgenommen werden können, darum sind Meditation und Gebet der eigentliche Schlüssel der Heiligen Schrift." (Friedrich Heiler)

Das heutige Christentum, weil es mehr ein Buchwissen ist, statt Leben in der Kraft Gottes, ist deshalb auch so erkenntnislos.
Der Chinese Ku Hung Ming meinte deshalb: "Sie (die Westler) haben eine Religion, die ihr Herz befriedigt, aber nicht ihren Kopf. An diesem Zwiespalt wird Europa zu Grunde gehen."

Obwohl der bekannte Theologe Karl Barth wenig zur Hebung des Gesamtzustandes der Christenheit beitrug, meinte er doch, "es waren immer ungute Zeiten in der christlichen Kirche, wenn die christliche Dogmatik- und Theologiegeschichte Gnosis (Erkenntnis) und Pistis (Glaube) trennten."

Diese verhängnisvolle Trennung führte zu einem Agnostizismus. Durch ihn werden Gedanken und Vorstellungen kraftlos gemacht. „Gefühle werden stumpf gemacht, der Wille wird leer gemacht, und dann ist der Mensch ausgeliefert entweder irgendeiner äusserlichen Autorität, die ihm seinen Imperativ gibt, oder eben dem Animalischen, demjenigen, was als die physischen Bedürfnisse sich geltend macht, demjenigen, was aus der tiefsten unterbewussten Welt ohne alles Vorstellen, ja ohne alles Regulative des Fühlens heraufquillt." (Steiner)

Der einst bekannte Evangelist Gerhard Bergmann schrieb im Vorwort seines Buches "...und es gibt doch ein Jenseits": "Der moderne Mensch möchte nicht nur glauben, sondern wissen... Denn ein Glaube ohne Wissen führt leicht in Aberglauben und Schwärmerei. Wissen ohne Glauben an Jesus Christus verleitet leicht zu Hochmut und Zweifel und treibt in Irrtum und zu Fehlurteilen."








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